Firma Clouth

Um die Jahrhundertwende 1900: Die Niehler Straße mit den Werksgebäuden der Land- & Seekabelkwerke. Man beachte die Kinder und den reitenden Schutzmann.

Die Entwicklung des Fabrikgeländes in Nippes in 140 Jahren. Die ersten Fabrikbauten entstanden am heutigen Tor 1 linker Hand im Bereich der heutigen Gebäude Clouth 104. Nachdem in den 1890-er Jahren die Kabelproduktion aufgenommen wurde, entstanden entlang der Niehler-Straße neue Sheddach-Hallen, das Produktionsgelände wuchs weiter. Aufgrund der Erfolge mit Ballon-und Luftschiffstoffen baute Clouth 1907 eine eigene Ballonhalle. Hier wurden die Stoffe vernäht und das Zubehör hergestellt. Die Ballonhalle brannte Mitte der 1930-er Jahre ab.

Franz Clouth gliederte 1898 die Kabelfertigung in eine eigene Firma aus, den Land-und Seekabelwerken mit ca. 340 Mitarbeitern. Das Unternehmen wuchs weiter und beschäftigte in dieser Zeit ca. 570 Mitarbeiter bei Clouth.

Im ersten Weltkrieg wurde die Fertigung auf sog. Kriegswichtige Produktion umgestellt. Bei Clouth wurden u.a. Granathülsen hergestellt. Es kam zur Zusammenarbeit mit der Rhein. Westf. Sprengstoff AG Troisdorf, Clouth verpackte Stielhandgranaten und Sprengstoffkapseln. Zur Verringerung der Explosionsgefahr baute Clouth für diese Verpackungsaufträge Anfang 1916 auf einem gepachteten 5000m² großen Gelände der Firma Contzen in Nippes am Schiefersburger Weg eine Halle. Hier waren 1917 8 Männer und 45 Frauen beschäftigt. Ende 1917 blieben die stattlichen Aufträge aus, Clouth verpackte dann hier Bergwerkszünder, was allerdings nach einiger Zeit an mangelnden Sprengstofflieferungen scheiterte. Der Betrieb in dieser Halle wurde im Juli 1918 eingestellt. Die Halle sollte abgebrochen werden. Das Hauptgebäude an der Straße wurde im Dezember 1918 von der Stadt Köln für Wohnzwecke beschlagnahmt und erst viele Jahre später abgebrochen.

In den Jahren 1925/26 entstand der Neubau an der Xantener Straße für die Gummiproduktion. Die Werkserweiterung der Jahre 1925/26 erfolgte auf dem Gelände der schon 1909 erworbenen Feldschlößchen-Brauerei von Henning und Neumann. Die Neubauten an der Xantener Straße wurden auf den Gewölben der Brauerei errichtet, so dass sich noch heute ausgedehnte Kellergeschosse unter den Gebäuden der neuen Gummifabrik befinden.  

Nach dem 2. Weltkrieg begann man 1945 mit dem sofortigen Wiederaufbau und nachdem 1946 die britische Militärbehörde die Wiederaufnahme der Produktion genehmigte startete sofort die Produktion. Es folgte eine Zeit der stetigen Erweiterung und Vergrößerung der Fabrik. In den 1960-er Jahren waren bei Clouth über 2200 Menschen tätig, und rund 1000 Personen bei den Land- & Seekabelwerken auf gleichem Gelände. Die Fläche betrug mehr als 144.000m².

Nach der wirtschaftlichen Krise aus den Geschäften mit der Gummierung der Rauchgasentschwefelungsanlagen und der Übernahme durch die Continental AG wurde 2003 das gesamte Gelände an die Stadt Köln verkauft.

2013 begann der Abriss aller Gebäude, die nicht unter Denkmalschutz standen und die Wohnbebauung im Clouth-Quartier begann.

Clouth um 1912

 

 

Clouth um 1960

o.

 

Ballenstedt/Hz

Teilansicht der alten Fabrikhallen von 1937 (Aufnahme 2007)

 Im Jahre 1935 wurde durch das Reichsluftfahrtministerium eine Ausschreibung zur Herstellung von Gummiteilen für die Flugzeugindustrie gestartet. Clouth erhielt im Bieterverfahren den Zuschlag zur Fertigung schusssicherer Flugzeugtanks und anderer kriegswichtiger Gummiartikel. Aufgrund der strategischen Lage Kölns an der Westgrenze des damaligen Deutschen Reiches verfügte das Ministerium den Bau einer Betriebsstätte in Mitteldeutschland. Im Mai 1936 begann der Bau einer Fertigung in Ballenstedt im Harz auf einem ca. 40000m² großem Gelände. 1937 wurde die Produktion mit 65 Mitarbeitern aufgenommen.

Alliierte Truppen besetzten nach Kriegsende Ballenstedt und brachten das Leitungspersonal nach Westdeutschland. Nachdem Ballenstedt an die Sowjetische Besatzungsmacht gefallen war, wurden alle Anlagen demontiert. Für Clouth waren damit auch aus Köln ausgelagerte Produktionsanlagen verloren gegangen.

(aus „Denkmal aktiv, das Industriedenkmal Gummiwerke Ballenstedt“, eine Schülerarbeit der Klasse 12b des Wolterstorff-Gymnasiums Ballenstadt 2007/08, die dem Verein „Industriedenkmal Clouth e.V.“ freundlichst zur Verfügung gestellt wurde).

 

 

 

Clouth – Logos

Dieses Logo benutze das Unternehmen parktisch schon vor 1900 bis etwa den 1960er Jahren. Der Dom symbolisiert den Kölner Dom, der Stern verweist auf die Sternengasse, den ersten Firmensitz und die Linien zeigen die Rheinwellen. Die schwarze Farbe schließlich bezieht sich auf den Werkstoff Gummi. Im Volksmund hieß das Unternehmen "Dä Clouth" und man arbeitet "beim Clouth".
Dieses Logo benutze das Unternehmen parktisch schon vor 1900 bis etwa den 1960er Jahren. Der Dom symbolisiert den Kölner Dom, der Stern verweist auf die Sternengasse, den ersten Firmensitz und die Linien zeigen die Rheinwellen. Die schwarze Farbe schließlich bezieht sich auf den Werkstoff Gummi. Im Volksmund hieß das Unternehmen „Dä Clouth“ und man arbeitet „beim Clouth“.
Das Schwesterunternehmen Land- & Seekabelwerke A.G. war aus der Abteilung Kabel der Clouth-Werke hervorgegangen und war von Anfang an eine Kapitalgesellschaft. Diese kam in der gesammten Zeit ihres Bestehens mit zwei Logos aus. Der Stern im ersten Firmenzeichen verweist auch hier wieder auf die Sternengasse und die Verbindung zu Clouth, die Blitze auf den Strom. Trotz des Firmennamens wurden in Köln-Nippes niemals Unterseekabel hegestellt, immer nur Landkabel. Diese fanden aber in der ganzen Welt Verwendung.
Das Schwesterunternehmen Land- & Seekabelwerke A.G. war aus der Abteilung Kabel der Clouth-Werke hervorgegangen und war von Anfang an eine Kapitalgesellschaft. Diese kam in der gesammten Zeit ihres Bestehens mit zwei Logos aus. Der Stern im ersten Firmenzeichen verweist auch hier wieder auf die Sternengasse und die Verbindung zu Clouth, die Blitze auf den Strom. Trotz des Firmennamens wurden in Köln-Nippes niemals Unterseekabel hegestellt, immer nur Landkabel. Diese fanden aber in der ganzen Welt Verwendung.
In den letzten ca. 20 Jahren des Bestehens wurde dieses sehr schlichte Logo benutzt. Im Volksmund hieß das Unternehmen nur "Datt Kabelwerk" und man arbeitete "em Kabelwerk". Die Verknüpung zwischen Clouth und dem Kabelwerk war so eng, das viele Mitarbeiter auf Anhieb gar nicht sagen konnten, in welcher Firma sie eigentlich beschäftigt waren. Viele Werkstätten und Bereiche wurden gemeinsam betrieben, eine echte wirtschaftliche Trennung fand erst Ende der 1960er Jahre statt - auch bedingt durch dann unterschiedliche Eigentümer.
In den letzten ca. 20 Jahren des Bestehens wurde dieses sehr schlichte Logo benutzt. Im Volksmund hieß das Unternehmen nur „Datt Kabelwerk“ und man arbeitete „em Kabelwerk“. Die Verknüpung zwischen Clouth und dem Kabelwerk war so eng, das viele Mitarbeiter auf Anhieb gar nicht sagen konnten, in welcher Firma sie eigentlich beschäftigt waren. Viele Werkstätten und Bereiche wurden gemeinsam betrieben, eine echte wirtschaftliche Trennung fand erst Ende der 1960er Jahre statt – auch bedingt durch dann unterschiedliche Eigentümer.
Ab den 1960er Jahren fand dann dieses als "Clouth - Klütten" bezeichnete Logo Verwendung. Zu Karneval gab es auch "echte Clouth-Klütten" mit kölschen Motiven.
Ab den 1960er Jahren fand dann dieses als „Clouth – Klütten“ bezeichnete Logo Verwendung. Zu Karneval gab es auch „echte Clouth-Klütten“ mit kölschen Motiven.
Anfang der 1990er Jahre wurde der "Klütten" umgestaltet - das schwarze "U" bedeutet Gummi, das silberne "t" Metall. Die zeichnerische Verbindung sollte die innige Verbindung zwischen Gummi und Metall symbolisieren - Clouths Spezialgebiet.
Anfang der 1990er Jahre wurde der „Klütten“ umgestaltet – das schwarze „U“ bedeutet Gummi, das silberne „t“ Metall. Die zeichnerische Verbindung sollte die innige Verbindung zwischen Gummi und Metall symbolisieren – Clouths Spezialgebiet.
Dieses Logo wurde nach der Übernahme durch ContiTech Ende der 1990er verwendet.
Dieses Logo wurde nach der Übernahme durch ContiTech Ende der 1990er verwendet.
Die ausgegliederte Abteilung Walzen wurde in den 1990er Jahren durch das süddeutsche Unternehmen Hilzinger-Thum übernommen und führte dieses Logo, abgeleitet vom letzten eigenständigen Firmenlogo Clouth.
Die ausgegliederte Abteilung Walzen wurde in den 1990er Jahren durch das süddeutsche Unternehmen Hilzinger-Thum übernommen und führte dieses Logo, abgeleitet vom letzten eigenständigen Firmenlogo Clouth.
Eine Erweiterung des Logos mit dem Hinweis auf das Unternehmen Hilzinger-Thum, hauptsächlich am Gebäude verwendet.
Eine Erweiterung des Logos mit dem Hinweis auf das Unternehmen Hilzinger-Thum, hauptsächlich am Gebäude verwendet.
Trotz Einführung dieses neuen Logos etwa 2010 wird auch das erste Logo weiterhin von der inzwischen in Bergheim ansässigen Gummiwalzen-Firma verwendet. Weitere Informationen finden Sie hier.
Trotz Einführung dieses neuen Logos etwa 2010 wird auch das erste Logo weiterhin von der inzwischen in Bergheim ansässigen Gummiwalzen-Firma verwendet. Weitere Informationen finden Sie hier.

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